Grodowski nimmt Zupfer an: "Ist meine Aufgabe, der Mannschaft zu helfen"

In der 44. Minute ereignete sich am Samstagabend zwischen Bielefeld und Düsseldorf die Schlüsselszene. Joel Grodowski hatte einen leichten Zupfer von Tim Oberdorf angenommen, dieser sah dafür Gelb-Rot. Dem Angreifer war die Auswirkung schon im Zweikampf bewusst.
Die Schlüsselszene am Samstagabend: Patrick Alt zeigt Tim Oberdorf Gelb-Rot. IMAGO/osnapix
Im ersten Samstagabendspiel der Zweitliga-Saison 2025/26 trat Tim Oberdorf in der 44. Minute auf der rechten Seite in der Nähe der Seitenlinie an, verlor den Ball an Joel Grodowski und setzte anschließend sofort nach - allerdings aus der Sicht von Referee Patrick Alt unfair. Er wertete den leichten Zupfer des Innenverteidigers als Foul und zeigte ihm sofort die Gelb-Rote Karte. "Warum wir in Unterzahl geraten sind, erschließt sich mir immer noch nicht", verriet Daniel Thioune im Sky-Interview.
Trotz mehrmaligen Ansehens der Aktion, die den Arminias Comeback-Sieg einleitete, beurteilte er sie anders als Alt. "Ich gehe ja mit, dass dieses Zupfen dazu führen kann, dass ein Gegenspieler komplett die Kontrolle über seine Beine verliert und dann hinfällt. Dann ist es auch ein Foulspiel", erklärte der 51-Jährige zunächst etwas ironisch, ehe er fortführte: "Es aber so zu ahnden, in der Bewertung, dass daraus was Großes entstanden wäre, dann sage ich, dann habe ich ganz viele Foulspiele, wo Großes draus entstehen kann."
Aus diesem Grund machte er seinem Schützling auch für das Foul keinen Vorwurf. Stattdessen haderte er mit dessen Entscheidung, sich "nicht frühzeitig hinten rum rausgelöst" zu haben und der vorherigen Gelben Karte. Die erste Verwarnung war natürlich auch Grodowski vor dem Zweikampf mit Oberdorf bewusst. Dementsprechend ging er nach dem leichten Zupfer auch zu Boden. "Das ist meine Aufgabe, der Mannschaft damit zu helfen", erläuterte der Stürmer. Zwar gab er zu, dass es kein "hartes Foul" gewesen sei, aber eben ein Foul.
Heute liefen ganz viele Momente in unsere Richtung.
Es war die Schlüsselszene des Spiels. Denn im Anschluss machte Bielefeld aus einem 0:1 noch ein 5:1. "Heute liefen ganz viele Momente in unsere Richtung. Vor allem mit der Gelb-Roten Karte sind wir abgezockt genug, das auch runterzuspielen", so Mitch Kniat.
Sein Gegenüber hakte trotz der großen Bedeutung Alts Entscheidung schon nach dem Schlusspfiff ab. "Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Ich denke, die Jungs gucken sich auch Bilder an und werden sicherlich feststellen, dass die Entscheidung dann doch zu hart war", so Thioune.
kicker